radsport berichte

4-Tagesfahrt nach Krautscheid, 1999

Die diesjährige 4-Tagesfahrt der Radsportabteilung des TV Kärlich führte direkt von Kärlich über die gesamte Eifel bis in die Nähe des Dreiländerecks Luxemburg, Belgien und Deutschland. Ob diese lange und erlebnisreiche Strecke wegen der Anstrengung noch Spaß machen kann, schildert Ihnen ein Teilnehmer, der Aufgrund seiner knappen Trainingseinheiten in diesem Jahr seinen Saisonhöhepunkt noch nicht erreicht hatte (man kann auch sagen, er war etwas faul ;-) ).

Schön an dem ersten Tag war das Wetter. Die Strecke führte über Mendig, am Nürburgring vorbei, über Gerolstein, Prüm, Manderscheid bis zu einem Ort, den vorher nur sehr wenige kannten: Krautscheid. Im zugehörigen Touristenbüro Arzfeld wurden wir freudig bei Kaffe und anderen Erfrischungen empfangen. Die trainierten Teilnehmer machten auch nach rund 150 km noch einen guten Eindruck. Auch ich war noch gut drauf.

Am nächsten Tag gab es das für die traditionelle 4-tagesfahrt-typische Wetter - Regen. Aber immerhin wurden über 80 km gefahren, wobei es nur zwei Richtungen gab: rauf und runter. Am Ende diesen Tages waren die Beine eingefahren und es gab den wohlverdienten Abschluß. Am dritten Tag führte die Strecke, diesmal wieder bei Sonne, über Vianden, Echternach und die Südeifel nach Krautscheid zurück. Vianden war insbesondere den Teilnehmern der Euro-Tour in den vergangenen Jahren, mit jeweils 300 km Streckenlänge, bestens bekannt. Es blieb diesmal sogar ein wenig Zeit, die Schönheiten der Stadt und der sie umgebenen Landschaft in Ruhe zu genießen. Aufgrund der Hitze am Nachmittag kostete dieser Tag mit seinen 120 km doch einige Kräfte. Sogar bei mir kam aufgrund der guten Beine etwas Euphorie auf.

Dieses Gefühl sollte sich aber am vierten und letzten Tag aufgrund des hohen Anfangstempos schnell legen ("Warum müssen die Kärlicher immer so schnell nach hause"). Flüche wie: "Ich fahre niemals mehr Fahrrad!" und "Aus dem Verein trete ich aus!" blieben unerhört. Die Distanz zwischen mir und dem Feld vergrößerte sich auch immer dann, wenn es galt die Abfahrten mit mehr als 50 km/h zu bewältigen. Hier musste ich auch bei den folgenden Anstiegen immer wieder alleine nachklettern. Sportlich zwar hart aber immer wieder fürsorglich herangeführt wurde diese Strecke über wiederum 150 km bis nach Kärlich bewältigt.

Wer sich nun fragt, warum das Ganze trotzdem Spaß gemacht hat, dem kann ich folgendes sagen. Das Gefühl, die 500 km vier Tagen bewältigt zu haben, gekoppelt mit der Gewissheit, dass ich meinem Saisonhöhepunkt viel näher gerückt bin rücken die anstrengenden Teile in ein ganz anderes Licht.

Ist dies nicht ein Erfolg und Ansporn für alle, die sich bis jetzt nicht trauten mitzumachen?